Wie suche und finde ich das ideale Pflegeheim?

Die Pflege gehört seit jeher zum Kreislauf des Lebens dazu. Gerade in diesem Kontext möchten wir unsere Angehörigen und später auch uns selbst in guten Händen wissen. Viele Angehörige übernehmen die anspruchsvolle Aufgabe der Pflege daher selbst oder wünschen sich als Betroffene die Pflege durch ihre Angehörigen. Das allerdings ist nicht immer möglich. Gründe gibt es angefangen von der fehlenden Zeit über fehlende Angehörige in der Nähe bis hin zum hohen Grad an medizinisch- pflegerischer Ausstattung viele. Dabei ist der Umzug in eine Pflegeeinrichtung ein großer Schritt, der wohl überlegt sein möchte.

Umso bedeutender ist die Suche nach einem idealen Pflegeheim, das auf die Wünsche und Bedürfnisse der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner angepasst ist. Wer möchte seine Angehörigen schon im erstbesten Pflegeheim unterbringen? Im folgenden Beitrag möchten wir uns daher den wichtigsten Punkten bei der Suche nach einem geeigneten Pflegeheim widmen.

Zahl der Pflegeeinrichtungen so groß wie nie

Derzeit sind in Deutschland rund 4,1 Millionen Menschen auf irgendeine Art und Weise pflegebedürftig. Die meisten Pflegebedürftigen werden dabei zu Hause betreut. Ab einem gewissen Pflegebedarf ist dies jedoch nicht mehr möglich.

Auf der anderen Seite schätzen etliche Pflegebedürftige die Rundumbetreuung und das Leben in Gesellschaft. Auch in Zukunft ist mit einer weiteren Zunahme Pflegebedürftiger zu rechnen. Diesem Trend trägt auch die Entwicklung der Pflegedienste und Pflegeeinrichtungen hierzulande Rechnung.

Zahlenquelle

Seit 1999 ist die Anzahl der ambulanten Pflegedienste von ca. 10.820 auf 14.688 im Jahr 2019 gestiegen. Das ist ein Wachstum von knapp 36 Prozent. Noch drastischer entwickelte sich die Zahl der Pflegeheime für die stationäre Unterbringung. Hier waren es 2019 schon 15.380.

Zum Vergleich: Im Jahr 1999 belief sich die Zahl auf nur 8.859, was einem Wachstum von fast 74 Prozent in nicht einmal 25 Jahren entspricht. Bei der Menge an vorhandenen Pflegeeinrichtungen besteht für Pflegebedürftige und ihre Angehörige eine gewisse Qual der Wahl. Das wiederum macht die gründliche Auswahl des passenden Pflegeheims umso wichtiger.

Warum die gründliche Auswahl der Pflegeeinrichtung so wichtig ist

Der Umzug in eine Pflegeeinrichtung ist eine langfristige Entscheidung, die gut abgewogen sein möchte. Sie sollte in keinem Fall übers Knie gebrochen werden. Ebenso wenig sollte nur ein einziger Aspekt wie die monatlichen Kosten den Ausschlag für eine Einrichtung geben.

Neben dem finanziellen Aspekt spielen schließlich etliche weitere Faktoren wie die Pflegekompetenz, die Pflegequalität, die Zusammensetzung der Bewohner, die Ausstattung, die Lage und viele weitere Punkte eine Rolle. Wichtig ist aber auch:

„Keine Pflegeeinrichtung kann allen Ansprüchen einer pflegebedürftigen Person zu 100 Prozent gerecht werden.“

Bei der Suche nach dem idealen Pflegeheim kommen Sie also nicht um Kompromisse herum. Legen Sie sich daher eine Liste mit Eigenschaften an, die ein gutes Pflegeheim für Sie mitbringen muss. Versehen Sie die Liste anschließend mit entsprechenden Prioritäten. Anhand dieser Kriterien können Sie sich beim Vergleich der unterschiedlichen Einrichtungen orientieren.

Unter dem Strich sollten Sie von Ihrer Wahl letztlich trotz aller Kompromisse zu 100 Prozent überzeugt sein. Immerhin müssen Sie bzw. Ihre Angehörigen sich dort dauerhaft wohlfühlen. Das gilt sowohl für das soziale Umfeld in der Bewohnerschaft als auch für die pflegerischen Aspekte.

Schritt für Schritt zum passenden Pflegeheim

In nahezu jedem größeren Ort gibt es mindestens eine Pflegeeinrichtung. Diese jedoch ausschließlich aufgrund örtlicher Nähe auszuwählen ist keine gute Idee. Die folgenden drei Schritte werden Ihnen dabei helfen, die optimale Pflegeeinrichtung zu finden. Dabei spielen neben den Kosten natürlich auch etliche Standortfaktoren sowie unabhängige Testurteile eine Rolle.

Schritt 1: Erstellen Sie Ihre persönliche Anspruchsliste

Bevor Sie sich überhaupt auf die Suche nach einer konkreten Einrichtung machen, müssen Sie wissen, worauf es Ihnen ankommt und welche Bedürfnisse und Voraussetzungen im Vordergrund stehen. Orientieren Sie sich beim Aufstellen Ihrer Prioritätenliste bzw. Checkliste anhand der folgenden Fragen:

  • Wie hoch ist der tatsächliche Pflegeaufwand?
  • Mit welchem Zuwachs des Pflegeaufwands ist künftig zu rechnen?
  • Wie weit darf die Einrichtung vom jetzigen Wohnort entfernt sein?
  • Wie ist die Umgebung, zum Beispiel in Form von Parks, Ärzten, Museen und Natur gestaltet?
  • Soll es möglich sein, eigene Möbel mitzubringen?
  • Wie sind die Zimmer gestaltet (Einzel-, oder Mehrbettzimmer)?
  • Wie wichtig ist die Anbindung an das ÖPNV-Netz?
  • Wie wichtig sind zusätzliche Angebote wie beispielsweise Krankengymnastik, Kurse etc.?
  • Welchen Eigenanteil kann sich die pflegebedürftige Person maximal leisten?
  • Wie wichtig ist eine Bewertung durch einen unabhängigen Qualitätstest?
  • Inwiefern können die Bewohner:innen ihren Alltag frei gestalten?
  • Soll es möglich sein, eigene Haustiere mitzubringen?

Tipp:

Bei der Suche nach einem passenden Pflegeheim es ist empfehlenswert, gleich von Anfang an Profis mit ins Boot zu holen. Bereits beim Aufstellen der wichtigsten Kriterien bietet es sich an, die Hilfe einer unabhängigen Pflegeberatung in Anspruch zu nehmen. Eine gute Adresse sind neben Kranken- und Pflegekassen auch Wohlfahrtsverbände wie die Caritas.

Schritt 2: Beginnen Sie eine umfangreiche Online-Recherche

Steht das Grundgerüst für die Suche, können Sie sich auf die Online-Suche begeben. Neben Google bieten sich spezielle Portale für die Suche nach Pflegeheimen als seriöse Partner an. Ein solcher Partner ist die „Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung“. Im eigenen Heimverzeichnis der Organisation finden sich über 1.100 Einrichtungen, die über den sogenannten „Grünen Haken“ verfügen.

Dabei handelt es sich um ein anerkanntes Qualitätssiegel, das den Pflegeeinrichtungen eine hohe Lebensqualität zuspricht. Auch die Internetseiten nahegelegener Einrichtungen sowie die sichtbaren Bewertungen in öffentlichen Bewertungsportalen dienen als wertvolle Informationsbasis. Eine weitere Anlaufstelle sind die sogenannten Transparenzberichte des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK).

In diesen Berichten sind Informationen über die Güte der Pflege, der medizinischen Versorgung, die soziale Betreuung, die Hygiene und weitere Faktoren zu finden. Aus diesen Faktoren ergibt sich eine Gesamtnote, die das entsprechende Pflegeheim erhalten hat.

Wichtig: Beschränken Sie sich bei der Auswahl von infrage kommenden Pflegeeinrichtungen nicht nur auf die Gesamtnote, sondern nehmen Sie den gesamten Bericht unter die Lupe. Ein alternatives Bewertungssystem für Pflegeeinrichtungen ist die unabhängige „Weiße Liste“. Hierbei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Dachverbände der einflussreichsten Verbraucher- und Patientenorganisationen sowie der Bertelsmann Stiftung.

Hinweis:

Greifen Sie auf möglichst viele Testergebnisse und Listen zurück. Viele Pflegeheime veröffentlichen auf ihren Internetseiten lediglich positiv ausgefallene Bewertungen. Umso wichtiger ist die umfassende Recherche für die Vorauswahl.

Schritt 3: Statten Sie Ihren Favoriten einen Besuch ab

Die Recherche dient dazu, mit Hilfe ihrer Checklisten-Kriterien eine Reihe von Pflegeeinrichtungen zu identifizieren, die prinzipiell infrage kommen. Allein auf die Aussage von Testergebnissen sollten Sie sich allerdings niemals verlassen. Nichts kann den persönlichen Eindruck vor Ort ersetzen. Hierbei fallen Punkte wie die Atmosphäre und der Umgang mit den Bewohner:innen besonders ins Auge. Gleichzeitig erleben Sie durch das Anschauen möglichst vieler Einrichtungen, wie groß die Unterschiede zwischen einzelnen Einrichtungen wirklich sein können.

Das Bauchgefühl und der erste Eindruck sind ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Häufig kommt es vor, dass selbst eigentlich gut bewertete Einrichtungen allein aufgrund des persönlichen Eindrucks aus dem Rahmen fallen. Beim persönlichen Besuch vor Ort sollten Sie in jedem Fall einige Punkte überprüfen, um einen möglichst umfangreichen Eindruck vom Leben in der Einrichtung zu bekommen:

  • Lassen Sie sich einen typischen Speiseplan für die Woche zeigen.
  • Sprechen Sie mit der Heimleitung.
  • Suchen Sie auch das Gespräch mit möglichst mehreren Pflegekräften.
  • Lassen Sie sich alle zugänglichen Räumlichkeiten zeigen.
  • Besuchen Sie mögliche Kurse und Veranstaltungen in der Einrichtung.
  • Sprechen Sie mit Bewohner:innen, um mehr über die Einrichtung zu erfahren.
  • Spätere Telefonate mit Bewohnern, die nicht im Beisein von Personal stattfinden, können sehr wertvoll sein.
  • Schauen Sie sich die Umgebung wie etwa die ÖPNV-Anbindung, Einkaufsmöglichkeiten etc. an.

Schritt 4: Worauf ist beim Heimvertrag zu achten?

Ist die Entscheidung für eine bestimmte Einrichtung gefallen, steht die Vertragsunterzeichnung an. Auch diese sollte selbst im Überschwang positiver Eindrücke nicht voreilig erfolgen. Lassen Sie sich in keinem Fall zu etwas drängen. Nehmen Sie sich stattdessen Zeit, um den Vertrag mit nachhause zu nehmen und dort genauer durchzulesen.

Legen Sie den Heimvertrag gerne auch einer Pflegeberatungsstelle oder der Verbraucherzentrale vor, um diesen auf unzulässige Klauseln prüfen zu lassen. Alternativ ist auch die Beauftragung von Anwält:innen möglich. Tatsächlich gibt es immer noch zahlreiche Heimverträge, die nicht den Anforderungen des Verbraucherschutzgesetzes bzw. des Heimgesetzes entsprechen.

Wichtig: Im Heimvertrag sollten alle Leistungen für das Leben im Pflegeheim übersichtlich und genau aufgeführt sein. Was nicht vertraglich vereinbart wurde, kann später auch nicht durch die Bewohner:innen eingefordert bzw. andererseits durch die Einrichtung in Rechnung gestellt werden. Ferner sollten Sie die folgenden Punkte vor der Vertragsunterschrift besonders beachten:

  • Achten Sie auf eine präzise Darstellung der Kosten nach Pflegekosten, Hotelkosten und Investitionskosten.
  • Ein Hinweis auf „allgemeine Kostensteigerungen“ im Vertrag reicht für Preissteigerungen während der Laufzeit nicht aus.
  • Achtung: Formulare für Schuldbeitrittserklärungen finden sich häufig in den umfangreichen Unterlagen und werden dort mehr oder minder „versteckt“. Solche Erklärungen können in einigen Fällen rechtswidrig sein.
  • Klauseln, die das Recht auf Selbstbestimmung beschneiden, sind ebenfalls meist ungültig. Dazu zählt unter anderem eine Klausel wie: „Den Aufforderungen der Leitung ist Folge zu leisten“.

Sorgloser Umzug dank privater Pflegezusatzversicherung

Für die Unterbringung im Alter ist vor allem eines wichtig: die Lebensqualität sowie die Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Die Kosten sollten hier nicht das einzige Entscheidungskriterium sein. Gut zu wissen, dass Sie mit dem Eigenanteil für die Unterbringung in einer lebenswerten Einrichtung nicht alleine dastehen. Mit einer privaten Pflegezusatzversicherung müssen Sie sich um diesen Kostenfaktor keine Gedanken machen.

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