Laserbehandlung beim Zahnarzt – Wozu ist sie gut?
Lasertechnik war bis vor einigen Jahrzehnten nichts weiter als Science-Fiction. Heute kommen moderne Laser nahezu überall zum Einsatz – auch in der Zahnmedizin. Die speziellen Dental-Laser werden für unterschiedlichste Verfahren und Erkrankungsbilder verwendet.
Aber wie genau funktioniert die Laserbehandlung? Welche Verfahren gibt es? Wo kommt der Laser zum Einsatz? Warum ist der Dental-Laser die optimale Alternative für Angstpatienten? Und übernimmt meine Krankenversicherung die Kosten? Diese und viele weitere Fragen möchten wir im Folgenden beantworten.
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Laser – Was sollen die denn beim Zahnarzt?
Laser kennen wir vor allem aus Laserpointern von der Kirmes, aus dem CD-Player oder in Form von Laserschwertern aus diversen Science-Fiction-Filmen. Was genau ein Laser ist, darüber machen sich jedoch nur die wenigsten Menschen überhaupt Gedanken. Vereinfacht gesagt handelt es sich bei Laserstrahlen um Lichtstrahlen aus einem bestimmten Lichtwellenspektrum.
Diese werden gebündelt und damit zu einem hochenergetischen Strahl verstärkt. Daher stammt auch der Name „Laser“. Das Akronym steht für die englische Begrifflichkeit „Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation“ – zu Deutsch: „Verstärkung von Licht durch stimulierte Emission“. Dabei werden Photonen (Lichtteilchen) durch Strom mit zusätzlicher Energie angereichert und zu einem Strahl gebündelt.
Je höher die gebündelte Laserenergie, desto stärker ist die invasive Wirkung auf das mit dem Laser bearbeitete Material bzw. Gewebe. Das Spektrum reicht von schwachen Lasern, die lediglich die Wundheilung im Mundraum stimulieren bis hin zu hochenergetischen Lasern, die chirurgische Instrumente wie Skalpelle und Bohrer ersetzen können. Dementsprechend breit gefächert ist das Einsatzspektrum sowohl in der Zahnmedizin als auch in der klassischen Chirurgie.
Verschiedene Lasertypen für verschiedene Anwendungsgebiete
In der Zahnarztpraxis kommen natürlich keine Standard-Laser zum Einsatz. Vielmehr kommen hochspezialisierte Laser zur Anwendung, die für den Einsatz beim Zahnarzt entwickelt wurden. Allem voran sind es Hardlaser, Softlaser sowie MID-Laser.
- Hardlaser: Wie der Name es bereits andeutet, handelt es sich bei Hardlasern um Laser mit hoher Leistungsstärke. Durch ihre hohe Energie mehrerer Watt lassen sich die Hardlaser sowohl zum Abtragen als auch zum Schneiden von Gewebe verwenden. Aus diesem Grund sind Hardlaser besonders vielseitig einsetzbar, zum Beispiel bei der Behandlung von Wurzelkanälen und in der Parodontaltherapie. Auch bei diversen chirurgischen Eingriffen wie dem Entfernen von Geschwülsten leistet der Hardlaser gute Dienste.
- Softlaser: Der Softlaser (auch: Low Level Laser bzw. Kaltlaser) ist ein Laser, der mit deutlich geringerer Leistung arbeitet als der Hardlaser. Vorrangig wird der Softlaser verwendet, um Gewebe zu stimulieren. Durch die Aktivierung des Gewebes für 20 bis 60 Sekunden kann der Laser eine Behandlung schmerzlindernd, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd unterstützen. Damit kommt der Softlaser bei diversen Behandlungen, angefangen von der Parodontitis über Implantationen bis hin zu Zahnextraktionen, zum Einsatz.
- MID-Laser: Zwischen dem Hardlaser und dem Softlaser existiert mit den MID-Lasern eine weitere Laserklasse mit mittlerer Leistungsstärke. Grundsätzlich arbeiten diese Laser mit höherer Leistung als Softlaser, wirken aber dennoch in gleicher Weise stimulierend auf das Gewebe, ohne dieses dabei zu verändern.
Wo kommen Dental-Laser zum Einsatz?
Sie haben bei Ihrem Zahnarzt noch nie etwas von einer Laserbehandlung gehört oder diese angeboten bekommen? Das ist nicht wirklich verwunderlich, denn noch lange nicht jede Zahnarztpraxis verwendet bereits die Lasertechnologie. Nichtsdestotrotz sind die Dental-Laser schon in vielen Bereichen einsetzbar:
- Bleaching: In der Regel werden verfärbte Zähne beim Bleaching chemisch mit Hilfe von Wasserstoffperoxid aufgehellt. Mittlerweile kommen Dental-Laser aber auch in der ästhetischen Zahnmedizin zum Einsatz. Beim Aufhellen der Zähne arbeitet der Laser besonders schonend. Der Vorteil dabei ist, dass der Laser besonders schnell arbeitet und das Farbergebnis länger halten soll.
- Schmerzempfindliche Zähne: Schmerzempfindliche Zähne und vor allem schmerzempfindliche Zahnhälse sind für Patienten sehr unangenehm. Mit Hilfe eines Lasers lassen sich empfindliche Zahnoberflächen zuverlässig versiegeln. Häufig reicht dazu bereits eine einzige Behandlung aus.
- Bakterienentfernung in Zahnfleischtaschen: Hartnäckige Bakterien und Erreger finden in den Zahnfleischtaschen hervorragende Bedingungen, um sich zu vermehren. Da diese aggressiven Erreger für diverse Erkrankungen verantwortlich sind, müssen sie gezielt entfernt werden. Mit einem Laser ist die Behandlung der Zahnfleischtaschen vergleichsweise einfach möglich. Der Vorteil der Laserbehandlung: Wundinfektionen sind nahezu ausgeschlossen und selbst das Essen und Trinken ist schon bereits nach wenigen Stunden wieder möglich.
- Wurzelbehandlung: Die Wurzelbehandlung muss besonders gründlich ausgeführt werden. Andernfalls besteht das Risiko von Infektionen und weiteren notwendigen Behandlungsschritten. Je ungewöhnlicher die Form der Zahnwurzel ist, desto schwieriger ist die gründliche Behandlung. Mit einem Zahn-Laser sind selbst verzweigte Wurzelkanäle gut erreichbar. Erreger in den Zahnwurzelkanälen lassen sich so nicht nur effektiv, sondern auch kontaktlos entfernen. Das Risiko weiterer Eingriffe sinkt damit deutlich.
- Oralchirurgie: In der Oralchirurgie gibt es einige Anwendungsmöglichkeiten für Dental-Laser. Das Betrifft beispielsweise die Entfernung des Zungenbändchens (Frenektomie). Gegenüber der klassischen Methode mit Skalpell und dem Vernähen der Wunde ist die Laser-Methode wenig invasiv. Hinzu kommen einer kürzere Operationsdauer, eine verkürzte Heilungszeit sowie eine geringere Narbenbildung.
- Behandlung von Haut- und Schleimhauterkrankungen: Schleimhautveränderungen in der Mundhöhle können schmerzhaft sein. Auch die klassische Behandlung ist zuweilen unangenehm. Per Dental-Laser lassen sich zum Beispiel Herpes oder Aphthen in der Mundhöhle sowohl effizient als auch schmerzfrei behandeln. Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen und Spannungsgefühle lassen schon nach kurzer Zeit nach.
- Karies: Bei der Kariesbehandlung ist der Bohrer heute noch das Standard-Werkzeug. Immer häufiger kommen hier jedoch auch Laser zum Einsatz. Gerade in schwer zugänglichen Bereichen des Mundraums spielt er seine Vorteile aus. Der Vorteil gegenüber dem klassischen Bohren liegt darin, dass der gerichtete Laserstrahl keine Vibrationen und unangenehme Geräusche verursacht. Unter dem Strich stehen damit auch weniger Schmerzen. Darüber hinaus können Zahnärzte durch den Einsatz des hellen Laserlichts auch bereits beginnende Karies erkennen, die mit dem bloßen Auge nicht zu sehen ist.
- Parodontitis: Im Rahmen der parodontologischen Behandlung ist der Laser eine hervorragende Alternative für eine schonende und schmerzarme Behandlung. In diesem Fall wird ein schwacher Laser verwendet, der nur kurz Impulse aussendet. Dieser sind so kurz, dass sie von den Nerven nicht wahrgenommen werden können. Dennoch sorgen sie gleichzeitig für eine zuverlässige Verödung der Blutgefäße. Im Vergleich zur herkömmlichen Zahnfleischbehandlung kann das entzündete Gewebe schonend abgetragen und eine langfristige Keimreduktion gewährleistet werden.
- Implantologie: Gerade bei chirurgischen Eingriffen erweist sich der Zahn-Laser als multifunktional einsetzbares Instrument. Bei der Zahnimplantologie unterstützt der Laser als vergleichsweise schmerzarmes Verfahren das Einbringen der Implantate und sorgt gleichzeitig für eine Reduktion der Blutung. Erfahrungen zahlreicher Patienten nach sind die Schmerzen nach einem solchen Eingriff so gering, dass die Arbeitsfähigkeit kaum bis gar nicht beeinträchtigt ist.
- Periimplantitis: Ein weiterer Einsatzbereich für den Zahnlaser ist die unkomplizierte Nachbehandlung eines entzündeten Implantats bzw. des Knochen- und Schleimhautbereichs rund um das Implantat (Periimplantitis). Hier leistet er gute Dienste beim Entfernen von Entzündungsgewebe, sodass Knochen und Schleimhäute heilen können. Durch dieses Verfahren sind sogar die Chancen gut, dass bereits verlorenes Gewebe anwachsen kann.
Eine interessante Lösung für Angstpatienten
Gehören Sie auch zu den Menschen, bei denen schon beim Geräusch eines Zahnarztbohrers der kalte Schweiß ausbricht? Dann ist der Einsatz eines Dental-Lasers für Sie eine spannende Alternative, die Ihnen die Angst vor dem nächsten Zahnarztbesuch nimmt. Der Laser hat den großen Vorteil, dass er im Idealfall deutlich präziser arbeitet als ein Bohrer.
Zudem arbeitet er im Gegensatz zu einem schnell drehender Bohrer völlig kontaktlos, vibrationsfrei und dazu frei von störenden Geräuschen. Häufig ist bei einer Behandlung mit einem Dental-Laser nicht einmal eine Betäubung notwendig. Allein das Wissen um diese Umstände führt bei Angstpatienten dazu, dass sie sich während der Behandlung wohler fühlen. Sprechen Sie Ihren Zahnarzt am besten einfach auf das Thema Dental-Laser an.
Vorteile der Laserbehandlung beim Zahnarzt
Die Lasertechnologie hat großes Potenzial und lässt sich in zahlreichen Bereichen der Zahnmedizin einsetzen. In Anbetracht der zahlreichen Vorteile ist es lediglich eine Frage der Zeit, bis der Dental-Laser zum absoluten Standard wird. Umso wichtiger, dass wir die Vorteile des Verfahrens kurz auf den Punkt bringen, um auch Ihnen die Entscheidung pro oder contra Dental-Laser zu erleichtern:
- Der Laserstrahl bündelt eine hohe Energiemenge in einem kleinen Punkt. Damit ist präzises Arbeiten möglich, sodass nur das geschädigte Gewebe behandelt wird. Das gesunde Gewebe dagegen bleibt frei von Schaden.
- Dental-Laser senden nur kurze Lichtimpulse aus. Dies geschieht so schnell, dass die Nerven keinen oder zumindest nur einen geringen Schmerz wahrnehmen. Bei vielen modernen Dental-Lasern lässt sich die Intensität der Lichtimpulse sogar auf das individuelle Schmerzempfinden jedes Patienten einstellen.
- Durch das geringe Maß an Schmerz bzw. die Schmerzlosigkeit ist häufig keine örtliche Betäubung notwendig.
- Beim „Bohren“ mit dem Dental-Laser wird durch eine ausgeklügelte Wasserkühlung keine Hitze erzeugt. Damit spüren Patienten auch keine unangenehme Hitze. Darüber hinaus gibt es weder Vibrationen noch ein störendes Brummen.
- Durch den Einsatz des Lasers treten Blutungen und Schwellungen deutlich seltener auf. Zudem wird der Heilungsprozess wesentlich verkürzt, da in der Regel keine Nähte gesetzt werden müssen.
- Bei parodontologischen, endodontitischen und chirurgischen Eingriffen ist die Gefahr von Entzündungen deutlich geringer, da der Laser Keime effektiver beseitigt.
- Die Kombination aller Eigenschaften macht die nahezu schmerzfreie Behandlung für Angstpatienten besonders attraktiv.
Diese Risiken haben Dental-Laser
Allgemein gilt die Laserbehandlung im Vergleich zu anderen Verfahren als deutlich präziser. Dementsprechend sind die Risiken infolge der Behandlung mit einem Dental-Laser tendenziell noch geringer. Nichtsdestotrotz sind einige Dinge zu berücksichtigen. Allem voran gilt das für die Auswahl des geeigneten Lasers für bestimmte Behandlungen.
Wenn es überhaupt so etwas wie einen Nachteil gibt, dann sind es die höheren Behandlungskosten sowie die Tatsache, dass die Behandlung meist etwas länger dauert als die klassische Behandlung. Gerne berät Sie Ihr Zahnarzt zu den individuellen Einsatzmöglichkeiten des Dental-Lasers.
Was kostet mich eine Behandlung mit dem Dental-Laser?
Die Kosten für eine Behandlung mit dem Dental-Laser sind individuell und hängen vom Umfang der Behandlung ab. In der Regel werden diese Kosten pro Zahn veranschlagt. In einfachen Fällen einer Parodontosebehandlung liegen die Kosten bei 20 bis 30 Euro pro Zahn. Bei komplexeren chirurgischen Eingriffen können die Kosten pro Zahn jedoch leicht bei 300 bis 400 Euro liegen. Umso wichtiger ist es, dass Sie die Kosten im Vorfeld der Behandlung mittels Kostenvoranschlag abklären.
Vorsicht – Laser-Behandlung ist keine Kassenleistung!
Bitte beachten Sie, dass die Laserbehandlung nicht zu den Regelbehandlungen der gesetzlichen Krankenkassen gehört. Die meisten Patienten müssen die Behandlungskosten daher aus eigener Tasche zahlen. Sofern es sich um eine akute Behandlung handelt, übernehmen manche Kassen die Behandlungskosten bei stillenden und schwangeren Frauen.
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