Lockere Zähne – Wo liegen die Ursachen? Was kann man tun?
„Mein Zahn wackelt!“ Was für Grundschulkinder völlig normal ist und Freude vor dem Besuch der Zahnfee auslöst, ist für Erwachsene der Horror. Wer möchte schon wackelnde Zähne, die dann im schlimmsten Fall auch noch ausfallen? Tatsächlich aber sind wackelnde Zähne die häufigste Beschwerde, mit der sich Menschen mittleren und hohen Alters an den Zahnarzt wenden. Erfahren Sie, wo die Ursachen für Wackelzähne liegen und was Sie dagegen tun können, wenn Sie nicht mehr feste zubeißen können.
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Unser Zahnhalteapparat hält die Zähne in Position
Eigentlich sind unsere Kauwerkzeuge ein Wunder der Natur. Immerhin ist ihr Schmelz das härteste Material unseres Körpers, das mit so ziemlich allem fertig wird. Das nützt nur leider wenig, wenn unsere Zähne nicht fest in den Zahntaschen sitzen. Damit dies so ist und uns selbst klebrige Bonbons nicht die Zähne aus dem Zahnfach ziehen, besitzen wir einen ausgeklügelten Zahnhalteapparat.
Die Basis für den festen Halt ist der Kieferknochen mit seinen Aussparungen für die Zähne. Zwischen der Zahnwurzel und dem Kieferknochen befindet sich schließlich ein kleiner Spalt, der das Geheimnis der Zahnstabilität enthält. Dort befinden sich starke Bindegewebsfasern, die jeden Zahn wie ein Netz festhalten und so im Zahnfach verankern.
Da es sich um Bindegewebe handelt, ist die Verbindung zwar straff, aber dennoch elastisch. So kann sich der Zahn bei Belastung ein Stück weit bewegen, was die Verschleißgefahr reduziert. Weiter oben im Bereich des Zahnhalses ist jeder Zahn vom Zahnfleisch eingehüllt. Auch hier sorgen mikroskopisch kleine Bindegewebsfasern für den notwendigen Halt.
Das sind die häufigsten Ursachen für wackelnde Zähne
Vereinfacht gesagt gehen lockere Zähne immer auf einen geschwächten Zahnhalteapparat zurück. Die Gründe dafür sind jedoch vielfältig.
- Lockere Zähne durch Parodontitis
Bei der Parodontitis handelt es sich um eine Entzündung des Zahnfleischs, die sich in der Regel durch häufiges Zahnfleischbluten ankündigt. Ursächlich für die Parodontitis sind Bakterien im Zahnbelag, die das Zahnfleisch schädigen. Dieses zieht sich daraufhin stetig zurück bis die Zahnhälse freiliegen. Damit geht bereits ein Stabilitätsfaktor der Zähne verloren.
Hinzu kommt, dass sich die Entzündung im weiteren Verlauf auf die Haltefasern im Zahnfach sowie auf den Kieferknochen selbst ausweiten kann. Damit verlieren die Zähne weiterhin deutlich an Stabilität und beginnen zu wackeln. Durch eine gründliche Zahnpflege und regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt lässt sich das Problem jedoch frühzeitig in den Griff bekommen.
- Wenn die Zähne durch Zähneknirschen wackeln
Auch wenn es viele Menschen nicht bemerken, knirschen sie nachts mit den Zähnen. Das ist für die Kauwerkzeuge eine enorme Belastung. Laut medizinischen Untersuchungen wirken hier immerhin Kräfte von 70 bis 80 Kilogramm oder mehr. Diese Überlastung führt auf Dauer zu einer enormen Abnutzung des Zahnschmelzes sowie der Fasern im Zahnhalteapparat.
Somit verliert das Gesamtkonstrukt zusehends an Stabilität. Leider bemerken die meisten Betroffenen das Zähneknirschen nicht. Abhilfe verschafft auch hier wieder der Gang zum Zahnarzt. Dieser kann das Zähneknirschen anhand charakteristischer Abnutzungsspuren leicht erkennen und beispielsweise mit dem Verschreiben einer Beißschiene gegensteuern.
- Knochenschwund führt zu Wackelzähen
Häufig kommt es vor, dass nicht nur ein Zahn wackelt. Im übertragenen Sinne können sich andere Zähne von einem Wackelkandidat anstecken. Natürlich ist der Wackelzahn keine Infektionskrankheit im eigentlichen Sinne. Dafür aber erhöht jeder lockere bzw. bereits ausgefallene Zahn das Risiko für weitere Wackelzähne.
Hintergrund ist der damit einhergehende Abbau des Kieferknochens, da dem Knochen der Druck durch das Kauen fehlt. Da der menschliche Körper sehr effizient nach dem Prinzip „was ich nicht brauche, baue ich ab“ arbeitet, baut er auch überschüssiges Knochengewebe im Kiefer ab.
Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass entstehende Zahnlücken aus zahngesundheitlichen Gründen adäquat geschlossen werden. Nur so können benachbarte Zähne optimal geschützt werden.
Dafür gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, zu denen Sie Ihr Zahnarzt gerne umfassend berät. Es muss nicht immer eine teure Prothese sein. Aber sollte das der Fall sein, unterstützt Sie die Zahnzusatzversicherung von MAXCARE ganz nach Ihren Bedürfnissen beim Stemmen der Kosten.
- Wurzelbehandlungen als Ursache für lose Zähne
Ist ein Zahn in der Tiefe entzündet, muss der Zahnarzt häufig einen Teil der Zahnwurzel entfernen. Durch diese sogenannte Wurzelspitzenresektion kann ein Zahn meist erhalten werden, der früher noch gezogen worden wäre. Der Nachteil dieser Behandlung ist jedoch, dass ein so vorgeschwächter Zahn nicht mehr optimal im Zahnfach sitzt.
In einigen Fällen kann es daher dazu kommen, dass sich ein an der Wurzel behandelter Zahn lockert. Besteht ein erhöhtes Risiko, kann der Zahnarzt der Lockerung durch interdentale Implantate (meist Titanstifte) entgegenwirken. So wird der Zahn trotz einer größtenteils fehlenden Wurzel fest im Kieferknochen verankert.
- Lockere Zähne durch Unfälle
Ebenfalls zu den Top 5 der häufigsten Ursachen für lockere Zähne gehören Unfälle. Wirkt eine starke Kraft von außen auf den Zahn ein, wird dessen Stabilität teils massiv geschädigt. Entweder bricht der Zahn ab oder fällt komplett aus.
In weniger schlimmen Fällen werden lediglich die Haltefasern durch die Gewalteinwirkung geschädigt, sodass der Zahn wackelt. Betroffen sind davon aufgrund ihrer exponierten Lage insbesondere die Frontzähne. Hintergrund für lockere Zähne durch Unfälle sind Ball- und Kampfsportarten, Fahrradunfälle sowie Stürze.
Aufgrund der typischen Ursachenlage sind in erster Linie Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in dieser Weise von wackelnden Zähnen betroffen. Wenden Sie sich bei einem Zahnunfall immer möglichst schnell an Ihren Zahnarzt. So steigt die Wahrscheinlichkeit erheblich an, dass der Zahn bald wieder fest in seinem Zahnfach sitzt bzw. überhaupt gerettet werden kann.
Wackelzähne vermeiden – Vorbeugen ist besser als Nachsorgen
Vor Unfällen ist niemand gefeit und damit auch nicht vor dieser Ursache für wackelnde Zähne. Alle anderen Ursachen jedoch lassen sich durch einfache Maßnahmen früh erkennen und behandeln. Allem voran steht eine regelmäßige und gründliche Zahnhygiene samt Zahnseide und Mundspülung. Ergänzend empfiehlt sich zumindest einmal jährlich eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt.
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