Ski-Zeit ist Unfallzeit
Niemals unversichert auf die Piste
In der Regel beginnt die Skisaison je nach Lage zwischen Ende November und Mitte Dezember. Zwischen Januar und Mitte März herrscht sowohl in den Alpen als auch in den Pyrenäen und Dolomiten Hochbetrieb. Während die meisten sich mit gepackten Koffern auf in den Skiurlaub machen, um eine schöne Zeit zwischen Gipfeln und Pulverschnee zu verbringen, enden die Skiferien für einen nicht unerheblichen Teil der Wintersportler:innen unerfreulich.
Immerhin bedeutet Ski-Zeit auch Unfallzeit und damit viel Arbeit für die örtlichen Krankenhäuser und die Versicherungen. Grund genug, einmal einen genaueren Blick auf den eigenen Versicherungsschutz zu werfen. Denn ohne Unfallversicherung sollte niemand auf die Piste. Erfahren Sie, wie gefährlich das Schneevergnügen wirklich sein kann, warum eine Versicherung so wichtig ist und wie Sie Skiunfällen effektiv vorbeugen.
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Wie gefährlich ist Skifahren wirklich?
Jedes Jahr aufs Neue wird über die Gefahren auf der Skipiste diskutiert. Im Angesicht der Tatsache, dass es immer wieder zu schweren Unfällen mit bleibenden Schäden oder sogar Todesfällen kommt, ist das kein Wunder. Interessant wird das Ganze, wenn wir einmal einen Blick auf die Realität auf den europäischen Pisten werfen.
Hierzu gibt es etliche Untersuchungen, die aufgrund unterschiedlicher Datenlagen nicht miteinander vergleichbar sind. Laut dem Gesundheitsbericht des Landes NRW aus dem Jahr 2003 etwa liegt der Anteil der Snowboardunfälle am Gesamtaufkommen der Sportunfälle im nicht organisierten Sport (also kein Vereinssport) bei 2,2 Prozent. Mit 10,9 Prozent ist der Anteil der Skiunfälle ungleich höher und rangiert gleich hinter „König Fußball“ auf Platz 2.
Skifahren ist und bleibt gefährlich
Etwas anders stellt sich die Situation dar, wenn wir uns die die Anzahl der Unfallverletzten pro Million Stunden der Ausübung einer Sportart ansehen. Allein auf Schweizer Pisten gibt es jährlich 12.000 Snowboard- und 52.000 Skiunfälle. Was nach viel klingt, relativiert sich im Rahmen einer Untersuchung im Vergleich mit anderen Sportarten.
Während sich pro eine Million Stunden etwa 2.114 Handballer und 1.931 Fußballer verletzen, sind es beim Snowboarden „nur“ 765. Bei Skifahrern entfallen auf eine Million Pistenstunden sogar nur 351 Verletzte. Die Zahlen sind eindeutig: Skifahren ist und bleibt eine der gefährlicheren Sportarten, wenngleich der „harmlose“ Fußball für deutlich mehr Unfälle sorgt.
Skipisten werden immer sicherer
Laut aktuellen Zahlen der Auswertungsstelle für Ski-Unfälle (ASU) haben sich in der Ski-Saison 2019/2020 zwischen 36.000 und 38.000 deutsche Skifahrer:innen verletzt. Gegenüber der Saison 2018/2019 entspricht das einem Rückgang von 6.000 Verletzten. Noch verblüffender ist ein Blick auf den Beginn der 80er-Jahre. Im direkten Vergleich mit der Skisaison 1979/1980 sank der Anteil der Unfallverletzten sogar um satte 63 Prozent.
Dieser positive Trend gilt auch für die Notwendigkeit der stationären Behandlung. Je 1.000 Skifahrer:innen gab es in der Saison 2019/2020 1,68 stationäre Aufnahmen. In der Vorsaison waren es noch 1,9 pro 1.000 Skifahrer:innen oder ca. 800 Fälle. Den Löwenanteil der Skiunfälle mit Verletzungen machen dabei immer noch Kollisionsunfälle aus. Deren Anteil liegt derzeit über 20 Prozent und erreicht damit den höchsten Wert seit dem Beginn der statistischen Aufzeichnung durch die ASU.
Knie und Schultern am häufigsten von Verletzungen betroffen
Die Bandbreite der möglichen Verletzungen beim Skisport ist groß, zumal Unfälle durch unterschiedlichste Mechanismen entstehen. Von Eigenstürzen mit Auslauf im Schnee über Kollisionen mit anderen Skifahrer:innen bis hin zu schweren Zusammenstößen mit harten Objekten wie Bäumen, Felsen und Pistenbegrenzungen ist vieles an der Tagesordnung.
Am häufigsten werden dabei die Extremitäten in Mitleidenschaft gezogen, da Schultern, Arme und Beine im Fall eines Sturzes eine sehr exponierte Stellung haben. Beim Skifahren etwa machen Verletzungen der unteren Extremitäten rund 43 Prozent aller Fälle aus. Verletzungen von Kopf und Wirbelsäule sind mit sieben bzw. vier Prozent am gesamten Fallaufkommen glücklicherweise eher selten.
Dafür sind genau diese Verletzungen umso dramatischer. Während ein gebrochener Unterschenkel meist nur den Skiurlaub unsanft beendet, ist das Risiko für bleibende Schäden bei Verletzungen von Kopf und Wirbelsäule hoch. Entsprechend hoch sind die Folgekosten für Rettung, Transport, Behandlung und Nachsorge.
Spannend ist der aus der Statistik der Schweizer Unfallversicherung (UVG) herauslesbare Unterschied zwischen den Verletzungsmustern beim Skifahren und Snowboarden. Mit 25 Prozent sind die Verletzungen der unteren Extremitäten deutlich seltener vertreten als beim Skifahren. Hier herrschen im Vergleich zum Skifahren umgekehrte Vorzeichen, zumal die Anzahl der Verletzungen an den oberen Extremitäten mit 43 Prozent gegenüber dem Skifahren (34 Prozent) häufiger vertreten sind. Auch Verletzungen von Kopf, Wirbelsäule und Rumpf sind seltener.
Hoher Aufwand für Rettung und Transport bei Skiunfällen
Unglücke passieren immer dann, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann. Gerade im Hochgebirge ist die Rettung verunfallter Personen mit einem großen Aufwand verbunden. Oftmals gelingen Transport und Versorgung in schwierigem Gelände nur durch großen Personalaufwand und unter Einsatz eines Hubschraubers.
Hinzu kommen die Behandlungskosten direkt vor Ort. Je schwerer die Verletzungen, desto teurer wird die Angelegenheit. Hinzu kommen Kosten für die häufig notwendige Unterbringung im Krankenhaus sowie die etwaigen Spätfolgen durch zeitweise Arbeitsunfähigkeit oder sogar eine dauerhafte Invalidität.
Nicht umsonst leisten Unfallversicherer über alle Skiunfälle hinweg durchschnittlich 7.200 Euro an Schadensausgleich. Damit sind die Versicherungsaufwendungen für Skiunfälle im Durchschnitt deutlich höher als bei jeder anderen Sportart sowie bei Autounfällen. Einzig und allein Motorradunfälle kosten die Unfallversicherer mehr Geld.
Nun kommen wir aber zum Knackpunkt: Wer keine private Unfallversicherung abgeschlossen hat, muss Rettungs- und Bergungskosten in der Regel aus eigener Tasche zahlen. Auch auf den Folgekosten für dauerhafte Unfallschäden bleiben Sie ohne private Unfallversicherung sitzen, denn die gesetzliche Unfallversicherung greift nicht beim Freizeitvergnügen auf der Piste.
Wann zahlt welche Versicherung bei einem Skiunfall?
Die Krankenversicherung steht lediglich für die unmittelbaren medizinischen Versorgungs- und Behandlungskosten vor Ort ein. Dies gilt unabhängig von der Art und dem Umfang der Verletzung. Die private Unfallversicherung dagegen trägt auch die Kosten für die Bergung und den Krankentransport nach einem Skiunfall.
Sollte ein Unfall im Ausland passieren, garantiert der private Unfallschutz zudem einen weltweiten Rücktransport in die Heimat. Auch sichert Sie die private Unfallversicherung gegen finanzielle Folgeschäden ab, die sich aus einem Skiunfall heraus ergeben. Zu den typischen Leistungen gehören unter anderem Krankenhaustagegeld, Genesungsgeld, eine Sofortleistung zur Deckung der ersten Kosten sowie die Übernahme eventuell notwendiger kosmetischer Operationen.
Auch für den Fall, dass Sie nach Ihrem Unfall nur noch vermindert erwerbsfähig sind, springt die private Unfallversicherung mit einer Unfallrente ein. Ohne eine solche Absicherung stehen Sie mit den Folgen einer Invalidität allein da. Und gerade nach einem Unfall sollte der Fokus auf der Genesung und nicht auf finanziellen Sorgen liegen.
Auch eine Privathaftpflichtversicherung ist essenziell
Was auf der Straße gilt, gilt auch auf der Skipiste: Wer einem anderen einen Schaden verursacht, haftet dafür. Und das sowohl bei Sach- und Vermögens- als auch bei Personenschäden in unbegrenzter Höhe. Verursachen Sie also einen Crash, bei dem jemand zu Schaden kommt, stehen Sie für alle daraus folgenden Kosten gerade. Das betrifft etwa Schmerzensgeld und Schadenersatz, aber auch einen möglichen Verdienstausfall.
Ohne Versicherung bedeutet das häufig den finanziellen Ruin. Auch wenn eine private Haftpflichtversicherung in Deutschland keine Pflicht ist, lohnt sich der Abschluss. Bereits für einen minimalen monatlichen Versicherungsbeitrag schützt Sie die Versicherung vor hohen Schadenersatzansprüchen Dritter – auch nach einem von Ihnen verursachten Skiunfall.
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Unsere 10 besten Tipps gegen Skiunfälle
Ein lückenloser Versicherungsschutz ist ein angenehmes Ruhekissen für den Fall, dass einmal etwas auf der Piste passiert. Noch besser ist es allerdings, wenn gar nicht erst etwas passiert. Glücklicherweise lassen sich viele Skiunfälle bzw. die daraus resultierenden Verletzungen mit einigen einfachen Maßnahmen verhindern:
- Tragen Sie beim Skifahren und Snowboarden immer die empfohlene Schutzausrüstung in der für Sie passenden Größe. Dazu gehören neben Helm mit Skibrille auch Protektoren für die Wirbelsäule sowie für die Handgelenke. Auf besonders schnellen Abfahrten bieten sich auch Schienbeinprotektoren an, die zusammen mit hochwertigen Skischuhen getragen werden können.
- Passen Sie Ihre Bekleidung und Ausrüstung immer Ihrem eigenen Können an. Sie müssen auf der Piste niemandem etwas beweisen. Es schadet also nichts, statt dem Highend-Profi-Equipment zur auf Sicherheit ausgerichteten Variante für Anfänger zu greifen.
- Auch wenn der Aprés-Ski zum Winterurlaub dazugehört wie Pulverschnell und Kaminfeuer, hat Alkohol auf der Piste nichts verloren. Nicht wenige Unfälle gehen auf Überschätzung, Unaufmerksamkeit und mangelndes Reaktionsvermögen nach Alkoholkonsum zurück. Für einen Jagertee ist nach dem Pistenvergnügen immer noch Zeit.
- Beugen Sie Kreislaufschwäche vor, indem Sie während des Tages auf der Piste genügend Flüssigkeit zu sich nehmen und morgens ordentlich frühstücken. Flüssigkeitsmangel kann durch das Schwitzen in den dicken Skiklamotten schnell zu Ausfällen führen.
- Achten Sie während des Skifahrens auf Ermüdungserscheinungen wie schwere Muskeln, schwere Augenlider und Unkonzentriertheit. Ermüdung ist eine der Hauptunfallursachen beim Skifahren. Legen Sie regelmäßig Pausen ein.
- Wer sich nicht ganz sicher auf den schmalen Brettern ist, sollte nicht vor einem Auffrischungskurs in der Skischule zurückschrecken. Hier verhält es sich ähnlich wie bei Motorradfahrer:innen zum Saisonanfang. Wer lange nicht mehr unterwegs war, rostet eben ein wenig ein. Lassen Sie es also trotz aller Erfahrung langsam angehen.
- Vermeiden Sie unnötige Gefahren und seien Sie stets aufmerksam. Besondere Gefahrenlagen drohen auf vereisten, besonders vollen und durchweichten Pisten. Bleiben Sie außerdem ausschließlich auf den gekennzeichneten Pisten.
- Tragen Sie Ihre Sehhilfe auch beim Skifahren, denn gerade bei den hohen Geschwindigkeiten ist optimale Sicht absolut sicherheitsrelevant. Wenn Ihnen Ihre Brille unter der Skibrille zu unangenehm ist oder beschlägt, können Sie zeitweise auf Kontaktlinsen umsteigen.
- Lassen Sie die Bindung Ihrer Ski von einem Profi einstellen. So löst diese im Fall eines Sturzes optimal aus und verhindert so schwerere Verletzungen zum Beispiel der Knie.
- Ein gewisses Maß an Grundfitness hilft nicht nur Stürzen vorzubeugen. Kommt es einmal zum Sturz, verhindern kräftige Muskeln und elastische Bänder schwerere Verletzungen. Etwa sechs Wochen vor dem Skiurlaub sollten Sie damit beginnen, zwei bis drei Mal pro Woche Skigymnastik durchzuführen.