Veneers: Wundermittel gegen schiefe und verfärbte Frontzähne?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum so viele Sportler, Schauspieler und Musiker ein so perfektes Lächeln haben? Der statistischen Wahrscheinlichkeit nach ist ein solch perfektes Gebiss nämlich nicht der Regelfall, sondern die Ausnahme. Was würden Sie sagen, wenn auch Sie ein so strahlendes Lächeln haben könnten? Das ist möglich. Das Zauberwort lautet Veneers. Lesen Sie, für wen sich Veneers eignen, was sie kosten und welche Risiken mit Veneers verbunden sind.

Was sind Veneers?

„Veneer“ stammt aus dem englischen Sprachraum und bedeutet übersetzt so viel wie Fassade. Und genau das sind Veneers auch – kleine Verblendschalen, mit denen die natürlichen Zähne abgedeckt werden. Bei Veneers handelt es sich um lichtdurchlässige und hauchdünne Schalen aus Keramik. Diese werden vom Zahnarzt mit Hilfe eines Spezialklebers fest mit den Zähnen verbunden. Veneers haben dabei gleich mehrere Vorteile gegenüber anderen Verfahren der ästhetischen Zahnmedizin.

Veneers können nicht nur Verfärbungen im Bereich der Frontzähne verbergen. Vielmehr ist es auch möglich, Zahnschäden und leichte Fehlstellungen zu korrigieren. Dementsprechend zählen Veneers zu den beliebtesten Verfahren der ästhetischen Zahnmedizin und gelten sogar als Alternative zum Bleaching. Das Ergebnis ist jeweils eine ebenmäßige und helle Zahnreihe.

Welche Arten von Veneers gibt es?

Wie in beinahe jedem Bereich der Zahnmedizin gibt es auch in Sachen Veneers nicht nur eine Form. Grundsätzlich greifen Zahnärzte auf vier unterschiedliche Veneer-Arten zurück, die sich anhand des Materials, der Form, dem Aufwand und natürlich den Kosten unterscheiden. Welche Veneers überhaupt bei einer Behandlung infrage kommen, hängt vom Zustand der zu verblendenden Zähne ab.

  • Einfache Veneers: Klassische Veneers bestehen aus einer Kunststoff-Keramikmischung und sind bis zu 1 mm dick. Um die Veneers korrekt auf die Zähne aufzutragen, schleift der Zahnarzt zunächst die Außenfläche etwas ab. Anschließend werden die Veneers mit einem Komposit-Kleber auf die aufgeraute Zahnoberfläche geklebt.
  • Sofort-Veneers: Diese auch als Veneers-to-Go bekannte Variante kann mit nur minimalem Zahnsubstanzabtrag (oder sogar ganz ohne) aufgebracht werden. Typisch ist, dass die Anpassung der Form direkt vor Ort beim Zahnarzt erfolgt. Den Umweg über ein Dentallabor können Sie sich damit sparen. Damit ist die ganze Prozedur in einer Zahnarztsitzung erledigt und unter dem Strich die günstigste Variante.
  • Composite-Veneers: Als Composite-Veneers bezeichnet man die provisorisch befestigten Verblendschalen, bevor die finalen Veneers aus dem Dentallabor beim Zahnarzt eintreffen. Dabei dienen sie als Übergangslösung, um die bereits beschliffenen Zähne zu schützen. Die aus zahnmedizinischem Kunststoff bestehenden Composite-Veneers werden vor dem Einpassen der individuell gefertigten Veneers entfernt.
  • Non-Prep-Veneers: Der größte Unterschied zu klassischen Veneers liegt darin, dass Non-Prep-Veneers nur rund 0,3 mm dick sind. Der große Vorteil: Die Schalen können ohne vorheriges Beschleifen mit Hilfe eines Zahnabdrucks angefertigt und direkt auf den Zahn aufgeklebt werden. Diese Veneer-Variante gilt als absolut schmerzfrei und erfreut sich daher steigender Beliebtheit. Da das Material sehr dünn ist, lassen sich schiefe Zähne und starke Zahnverfärbungen unter Umständen aber nicht komplett korrigieren.

Sind Veneers etwas für mich?

Veneers sind eine vielversprechende Möglichkeit, um kleinere Schönheitsmängel zu beseitigen. Das gilt sowohl für Verfärbungen als auch für kleinere Fehlstellungen. Auch Zahnschmelzdefekte wie Risse, unregelmäßige Zahnoberflächen, Zahnschmelzabnutzung oder Absplitterungen sind auf diesem Weg einfach korrigierbar. Sogar kleine Zahnlücken lassen sich für ein ebenmäßigeres Zahnbild schließen.

Sind die Zähne ständig großen Belastungen ausgesetzt, sind Veneers keine gute Wahl. Das ist etwa dann der Fall, wenn Sie an Ihren Nägeln kauen oder Sie mit den Zähnen knirschen. Auch wenn beispielsweise bei Ballsport-, Kampfsport- oder anderen Kontaktsportarten eine erhöhte Gefahr von Zahnverletzungen besteht, sind Veneers nicht geeignet. Gleiches gilt bei Zähnen mit großen Füllungen.

So läuft die Behandlung ab

Die Behandlung unterteilt sich abhängig von der gewählten Veneer-Art in unterschiedliche Schritte. Der Übersicht halber kümmern wir uns an dieser Stelle um die klassische Veneers, die noch immer am häufigsten zum Einsatz kommen. Die Behandlung verläuft in vier Schritten:

  1. Vorbereitung
    Bevor der Zahnarzt an das Anpassen der Verblendschalen denkt, erfolgt eine ausführliche Beratung und Untersuchung des Gebisses. Gleichzeitig werden, falls nötig, Füllungen erneuert, kariöse Stellen behandelt und die Zähne gründlich gereinigt. Anschließend stellt Ihnen der Zahnarzt einen Kostenvoranschlag aus.
  2. Zahnpräparation
    Im zweiten Schritt bekommen Sie zunächst eine lokale Betäubung per Spritze. Das ist notwendig, da der Zahnarzt die zu verblendenden Zähne um 0,2 mm bis 1 mm abschleift. Somit tragen die Veneers später nicht unnötig auf. Wie viel Material der Zahnarzt abtragen muss, hängt davon ab, wie stark der Grad der Verfärbung, der Zahnschäden bzw. der Fehlstellung ist.
  3. Herstellen der Veneers
    Sind alle Zähne vorbereitet, nimmt der Zahnarzt einen haargenauen Abdruck. Dieser Abdruck dient den Zahntechnikern als Vorlage für die Herstellung passgenauer Veneers. Bis diese aus dem Labor eintreffen, erhalten Patienten provisorische Composite-Veneers.
  4. Einpassen
    Sind die fertigen Veneers nach einigen Tagen oder Wochen beim Zahnarzt angekommen, werden die Verblendschalen bei einem weiteren Behandlungstermin eingepasst. Ergibt alles ein stimmiges Gesamtbild, können die Veneers endgültig verklebt werden. Pro Zahn dauert die gesamte Klebeprozedur rund 15 bis 20 Minuten.

Welche Risiken bestehen?

Das größte Risiko beim Einpassen herkömmlicher Veneers ist das Beschleifen der Zähne. Dabei wird gesunde Zahnsubstanz abgetragen, sodass die Zähne empfindlich gegenüber Wärme, Kälte bzw. generell schmerzempfindlich werden können. Gleichzeitig kann es in seltenen Fällen auch zu Irritationen des Zahnnervs kommen. Ebenfalls möglich ist eine Zahnmarkentzündung.

Bei Non-Prep-Veneers besteht diese Problematik nicht. Was jedoch bei allen Veneer-Formen passieren kann, ist, dass sich diese bei zu hoher Belastung ganz oder teilweise lösen. Der Klassiker ist der herzhafte Biss auf einen Obstkern, dem aber auch die natürliche Zahnsubstanz häufig nicht viel entgegenzusetzen hat.

Datenquelle zur Grafik

Sind die Veneers nicht 100-prozentig sauber angepasst, kann es an den Kontaktstellen zum Zahnbelag zudem zur Ansammlung von Plaque und Bakterien kommen. Das kann das Risiko für Karies und andere Zahnerkrankungen erhöhen.

Abgesehen davon sind die Risiken im Vergleich zu anderen ästhetischen Eingriffen im Bereich der Zahnmedizin und Kieferchirurgie vergleichsweise gering. Nicht umsonst gelten Veneers mittlerweile häufig als Alternative zur Krone, da die Behandlung für die Patienten schonender und angenehmer ist.

Wie lange halten Veneers und was muss ich beachten?

Die Haltbarkeit von Veneers hängt von der Pflege und der Materialstärke ab. Während die Lebensdauer von dünnen Non-Prep-Veneers häufig nur 6 bis 8 Jahre beträgt, bringen es klassische Veneers leicht auf 10 bis 15 Jahre. Bei entsprechender Zahnpflege können es auch deutlich mehr als 15 Jahre sein, bevor die Veneers erneuert werden müssen. Grundsätzlich sind Veneers ebenso belastbar wie die natürliche Zahnsubstanz. Absichtlich allzu sehr strapazieren sollten Sie Ihre Veneers jedoch nicht, denn die Reparatur wird im Zweifelsfall teuer.

Was kosten Veneers?

Veneers sind eine vergleichsweise schonende Option, um ein strahlendes Lächeln zu bekommen. Allerdings nicht ganz billig. Am günstigsten sind klassische Veneers mit rund 500 bis 800 Euro pro Zahn. Non-Prep-Veneers schlagen mit rund 600 bis 900 Euro pro Zahn zu Buche. Besonders hochwertige Non-Prep-Veneers, wie zum Beispiel Lumineers kosten pro Stück bis zu 1.100 Euro. Die hohen Kosten ergeben sich unter anderem aus dem Zahnarzthonorar, vor allem aber aus der aufwendigen Herstellung im Labor.

Übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten?

Nun kommt die Frage aller Fragen: Übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung den Einsatz von Veneers? Immerhin kommen bei der Behandlung der Frontzähne inklusive Eckzähne leicht 6.000 bis 10.000 Euro zusammen. Leider müssen Versicherte die Kosten in der Regel selbst tragen.

Hintergrund ist, dass es sich beim Einsatz von Veneers in den meisten Fällen um eine rein ästhetische zahnmedizinische Handlung ohne medizinische Notwendigkeit handelt. Auch Privatversicherte müssen die Kosten aus eigener Tasche zahlen. Eine zumindest teilweise oder gar vollständige Kostenübernahme ist nur dann möglich, wenn eine medizinische Rechtfertigung besteht.

Es gibt jedoch gute Nachrichten, denn viele Zahnzusatzversicherungen übernehmen zumindest einen Teil der Kosten für Ihr strahlendes Lächeln durch Veneers. Und das Beste: Wer den MAXCARE Exklusiv-Schutz abschließt, profitiert von bis zu 100 Prozent Kostenerstattung.