Vorteile und Nachteile von Schallzahnbürsten
Elektrische Zahnbürsten gehören mittlerweile zur Standardausstattung in deutschen Haushalten. Dies ist nicht verwunderlich, denn elektrische Zahnbürsten putzen gründlicher und schonender als die herkömmlichen Handzahnbürsten. Auch Zahnärzte empfehlen sie daher und so wurden im Laufe der Jahre verschiedene elektrische Zahnbürsten entwickelt.
Dazu gehört die Schallzahnbürste, die sich durch ihr Design und die Funktionsweise von der gewöhnlichen elektrischen Zahnbürste abhebt. Doch welche Eigenschaften und Vorteile hat die Schallzahnbürste genau und wie funktioniert sie? Dies erläutern wir im folgenden Schallzahnbürsten-Ratgeber.
Bildquelle: Adobe Stock / Yuriy Shevtsov
Schallzahnbürste für eine bessere Zahnreinigung und –pflege
Eine ideale Zahnpflege ist überaus wichtig, um Karies, Parodontose und daraus resultierende Zahnprobleme wie teuren Zahnersatz zu verhindern. Daher sollte jeder auf gründliches Zähneputzen setzen, was vor allem mit der Schallzahnbürste besonders effektiv funktioniert. Die große Wirksamkeit der Schallzahnbürsten resultiert aus der Erzeugung der Schwingungen, die den Zahnbelag und Plaque von den Zähnen beseitigen. Der weitere Vorteil ist die schonende Reinigung, wovon nicht nur Menschen mit empfindlichen Zähnen und Zahnfleisch profitieren.
Laut Experten kann die Schallzahnbürste die Mundhygiene deutlich verbessern. Gewöhnliche Zahnbürsten erreichen das ausgezeichnete Reinigungsgefühl nicht. Schallzahnbürsten unterscheiden sich von den herkömmlichen elektrischen Zahnbürsten in vielfältiger Hinsicht, beispielsweise bezüglich der Frequenz der Schwingungen, die zehnmal höher ist. Auch hinsichtlich der Art der Bewegung des Bürstenkopfes und dem daraus resultierenden Reinigungseffekt ergeben sich deutliche Unterschiede.
So funktioniert das Zähneputzen mit der Schallzahnbürste
Die Schallzahnbürste verfügt über einen eingebauten Akku, der je nach Modell pro Minute bis zu 62.000 Schwingungen ausführt. Diese überaus hohe Frequenz erreicht die Zahnbürste dadurch, dass sie mit einem Schallwandler statt einem Elektromotor arbeitet. Die erzeugten Schwingungen übertragen sich auf den Bürstenkopf. Nicht der Schall übernimmt, entgegen der verbreiteten Meinung, die Reinigung der Zähne, sondern die Bewegung des Bürstenkopfes (Vibration). Die erzeugten Schallwellen reinigen auch schwer zu erreichende Zwischenräume.
Der länglich geformte Bürstenkopf erinnert an den einer herkömmlichen Handzahnbürste und auch die Zahnputztechnik ist ähnlich wie beim manuellen Modell, was den Umstieg durchaus erleichtern kann. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass man die Schallzahnbürste aufgrund der hochfrequenten Auf- und Abbewegung kaum andrücken muss, um Beläge von den Zähnen zu lösen. Sie reinigt somit schonend und sehr gründlich.
Mithilfe des Zirkulationseffekts werden auch die Zahnzwischenräume gereinigt. Zudem bewegt sich nicht der gesamte Bürstenkopf, sondern lediglich die Borsten, jedoch nicht rotierend wie bei anderen Modellen, sondern eher wie ein Wischer. Mithilfe der dynamischen Flüssigkeitsströmung werden so Plaque und Bakterien selbst an schwer erreichbaren Stellen entfernt.
Oszillierend, Pulsonic, Schall
Elektrische Zahnbürsten unterscheiden sich in oszillierende, pulsierende und schwingende Modelle. Oszillierend bedeutet, dass sich die Bürste in einem Halbkreis mit 70 Umdrehungen pro Minute dreht. Die meisten elektrischen Zahnbürsten gehören zu dieser Kategorie.
Pulsonic-Zahnbürsten dagegen führen eine Klopfbewegung auf den Zahn aus. Zudem rotiert der längliche Bürstenkopf nicht, sondern vibriert mit hoher Geschwindigkeit. Die Schallzahnbürste als drittes Modell bringt den Bürstenkopf auf bis zu 62.000 Schwingungen pro Minute, wodurch sie nur noch an den Zahn angehalten wird.
Die Anwendung der Schallzahnbürste
Die schallbetriebene Zahnbürste wird zwei bis maximal drei Minuten mit nur leichtem Druck über die Zähne geführt. Viele Zahnbürsten verfügen über einen Timer, der signalisiert, wie lange noch zu putzen ist. Die Zahnpasta sollte sparsam dosiert und gleichmäßig verteilt werden.
Die Zahnbürste wird, genau wie jede andere elektrische Zahnbürste, erst im Mund angeschaltet, um Spritzer auf der Kleidung zu vermeiden. Der Vorteil der Schallzahnbürste ist, dass es nicht erforderlich ist, eine besondere Putztechnik zu erlernen. Es ist in erster Linie wichtig, die gewohnten und häufig zahnschädigenden quer schrubbend ausgeübten Putzbewegungen abzulegen. Der Bürstenkopf muss lediglich entlang gleiten. Anschließend bewegt man die Zahnbürste zur Beseitigung der gelösten Plaque in Richtung der Kauflächen.
Die konventionellen elektrischen Zahnbürstenmodelle reinigen ebenso gründlich, müssen allerdings etwas fester aufgedrückt werden. Bei Schallzahnbürsten ist das anders, da diese vibrieren und Luftschwingungen erzeugen. Trotz der hohen Geschwindigkeit, mit der die Zahnbürste arbeitet, reinigt sie die Zähne aufgrund des geringen Drucks besonders schonend.
Der Kopf der Schallzahnbürste arbeitet mit einer höheren Frequenz, was pro Minute zu viel mehr Bewegungen führt. Je nach gewähltem Modell können es 9.000 bis 40.000 sein. Dadurch ist die Reinigung der Zahnoberflächen und -zwischenräume sowie des Zahnfleischs noch gründlicher. Gleichzeitig massieren Schallzahnbürsten sanft das Zahnfleisch, was Zahnfleischentzündungen vorgebeugt. Für effektive Putzergebnisse ist es ratsam, die Bürstenköpfe spätestens alle drei Monate auszuwechseln, denn die Reinigungsleistung lässt im Laufe der Zeit nach.
Erweiterung Ultraschallzahnbürste
Neben den hier vorgestellten Schallzahnbürsten, die den Bürstenkopf mit bis zu 62.000 Schwingungen pro Minute in Schwingung versetzen, gibt es auch Ultraschallzahnbürsten. Diese nutzen die Zahnpasta und die Flüssigkeit im Mund, um sie mit Ultraschall in Schwingung zu bringen.
Durch die vibrierende Flüssigkeit löst sich der Zahnbelag und kann leicht entfernt werden. Häufig muss der Anwender die eigene Zahnpasta durch einen speziellen Reinigungsschaum ersetzen, der optimal auf die Ultraschallzahnbürste abgestimmt ist.
Vorteile gegenüber Handzahnbürsten
Ein großer Vorteil der elektrischen Zahnbürsten gegenüber den Handzahnbürsten ist, dass sie die Arbeit übernehmen. Anders als bei der Handzahnbürste macht man mit diesen keine Putzbewegungen sondern muss lediglich dafür sorgen, dass alle Zahnbereiche von der Zahnbürste erfasst werden. Dies ist insbesondere für Personen mit körperlichen Einschränkungen und Senioren mit motorischen Beeinträchtigungen von Vorteil. Die Schallzahnbürste ist auch für dritte Zähne einsetzbar.
Belege auf den Zähnen und in den Zwischenräumen entfernen elektrische Zahnbürsten deutlich schneller und einfacher als Handzahnbürsten. Wer dabei Wert auf bestmögliche Putzergebnisse und eine schonende Anwendung legt, sollte die Schallzahnbürste wählen. Sie ist viel schonender zum Zahnschmelz und Zahnfleisch, reinigt effektiv und kommt nahezu überall hin – auch an Stellen, die die normale Zahnbürste nicht erreicht.
Nachteile gibt es kaum. Manche empfinden die Geräuschentwicklung der Schallzahnbürste und das ungewohnte Kribbeln als unangenehm. Zudem sind die Anschaffungskosten meist höher als bei einer herkömmlichen elektrischen Zahnbürste. Hervorragende Putzergebnisse gepaart mit einer besonders schonenden Reinigung machen die Schallzahnbürste aber besonders für Menschen mit empfindlichem Zahnfleisch absolut empfehlenswert.
Kostenfaktor Zahnbürste
Je nach Modell belasten Zahnbürsten das Haushaltsbudget unterschiedlich stark. Besonders günstig sind Handzahnbürsten, die nicht mehr als fünf Euro kosten sollten. Auch elektrische Zahnbürsten sind mittlerweile ein Massenprodukt und nicht mehr teuer. Gute Modelle kosten um die 70 Euro.
Eine Schallzahnbürste mit besonders intensiv schwingendem Bürstenkopf schlägt hingegen mit etwa 100 Euro zu Buche. Am teuersten ist die moderne Ultraschallzahnbürste mit ca. 150 Euro. Hinzu kommen noch die Kosten für den speziellen Reinigungsschaum.