Was tun bei Zahnschmerzen? Ursachen und Therapie bei Schmerzen im Zahn
Schon beim Gedanken an die bohrenden, pulsierenden oder drückenden Zahnschmerzen zieht sich bei so manchem vor Schreck alles zusammen. Und tatsächlich sind Zahnschmerzen so ziemlich das Unangenehmste, was uns passieren kann. Ausruhen, einen klaren Gedanken fassen oder gar arbeiten – daran ist mit heftigen Zahnschmerzen kaum zu denken. Aber was hilft gegen Zahnschmerzen? Wir stellen Ihnen die besten Lösungen vor.
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Zahnschmerzen haben vielfältige Ursachen
Das Gemeine an Zahnschmerzen ist die Vielfalt möglicher Auslöser. Immerhin reicht das Spektrum von Klassikern wie Karies, Parodontitis und Zahnfleischentzündungen bis hin zu durchbrechenden Weisheitszähnen, Migräne und ausstrahlenden Ohrenentzündungen. Auch Viruserkrankungen wie die Gürtelrose, Nasennebenhöhlenentzündungen, Angina pectoris und sogar Rückenprobleme können bis in die Zähne ausstrahlende Schmerzen verursachen.
Hinzu kommen Klassiker wie abgenutzte Kauflächen durch Zähneknirschen, herausgefallene Kronen, Bleaching der Zähne oder erhöhte Abnutzung durch zu viel Druck beim Zähneputzen. Sie sehen schon – Ursachen gibt es eine Menge. Dementsprechend sollten Sie jede Form von Zahnschmerz, die nicht nach kurzer Zeit wieder verschwindet, ärztlich abklären lassen. Häufig sind Zahnschmerzen nämlich ein Hinweis auf aufwendigere Zahnbehandlungen, deren Umfang sich bei frühzeitigem Eingreifen verringern lässt. Gemeinsam mit einer guten Zahnzusatzversicherung schützen Sie sich so vor hohen Zahnarztkosten.
Schmerzmittel nur als Erste-Hilfe-Maßnahme
Schmerz ist immer ein Signal des Körpers, dass irgendetwas nicht stimmt. Das ist auch bei Zahnschmerzen nicht anders. Den Schmerz einfach nur mit klassischen Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol niederzuknüppeln, ist daher keine nachhaltige Lösung.
Betrachten Sie sowohl die Einnahme von Schmerzmitteln als auch den Einsatz von Hausmitteln gegen Zahnschmerzen nur als Erste-Hilfe-Maßnahme. Immerhin treten Zahnschmerzen nur zu gerne zu den ungünstigsten Zeitpunkten auf, wenn gerade keine Zahnarztpraxis geöffnet hat.
Die 10 besten Hausmittel gegen Zahnschmerzen
- Gewürznelken: Die Gewürznelke bzw. das daraus hergestellte Öl ist der Klassiker unter den Zahnschmerzmitteln und bereits seit Jahrtausenden bekannt. Zerbeißen Sie in der Nähe des schmerzenden Zahns eine Gewürznelke, sodass der Wirkstoff Eugenol austreten kann. Alternativ tragen Sie ein wenig Nelkenöl aus der Apotheke auf. Achtung: Nelken eignen sich nicht zur dauerhaften Medikation, da das betäubend wirkende Eugenol den Zahnnerv abtöten kann.
- Eis: Kälte ist ebenfalls ein probates Schmerzmittel, da sich die Gefäße lokal zusammenziehen und die Stoffwechselaktivität herabgesetzt wird. Verwenden Sie einen Eisbeutel oder ein Cool-Pack. Schlagen Sie es in einen Waschlappen, ein Handtuch oder einen feuchten Lappen ein und kühlen Sie die schmerzende Stelle. Verwenden Sie Eis bitte niemals ohne schützenden Umschlag auf blanker Haut.
- Knoblauch: Die in Knoblauch enthaltenen Substanzen wirken nicht nur antibakteriell, sondern auch schmerzlindernd und entzündungshemmend. Um von der Wirkung zu profitieren, halbieren Sie eine Zehe und drücken diese auf das entzündete Zahnfleisch bzw. den schmerzenden Zahn. Nach einigen Minuten sollten die Beschwerden nachlassen.
- Zwiebeln: Auch die Zwiebel verfügt über ähnlich beeindruckende Eigenschaften wie Knoblauch. Am besten hacken Sie eine Zwiebel in kleine Stücke, sodass viel Saft austreten kann. Schlagen Sie die Zwiebelstücke in eine Wundkompresse ein und drücken Sie sie leicht auf die schmerzende Stelle.
- Teebaumöl: Teebaumöl hat sich dank seiner entzündungshemmenden Wirkung bei infektionsbedingten Zahnschmerzen als besonders effektiv erwiesen. Wahlweise können Sie das Teebaumöl gegen Zahnschmerzen einsetzen, indem Sie es als Mundspülung verwenden oder als Tinktur auftragen. Aber verschlucken Sie es nicht!
- Kräutertees: Ein aus Melisse, Johanniskraut, Pfefferminze, Baldrian und Quendel bestehender Tee ist ein altes Hausmittel gegen Zahnschmerzen. Zudem können Sie Salbeitee als entzündungshemmende Mundspülung verwenden.
- Propolis: Ein etwas unbekannteres Hausmittel ist Propolis. Dieses von Bienen hergestellte Mittel desinfiziert und wirkt zudem leicht entzündungshemmend. Auf dem Markt ist Propolis meist als Tinktur erhältlich, die sich leicht auf den schmerzenden Zahn auftragen lässt. Alternativ eignet sich die verdünnte Propolis-Tinktur auch als Mundspülung.
- Salzlösungen: Eine konzentrierte, lauwarme Salzlösung ist ebenfalls ein bewährtes Mittel, um Zahnschmerzen per Mundspülung zu lindern. Halten Sie die Salzlösung für etwa zwei bis drei Minuten im Mund, bis sich die Schmerzen lindern.
- Wirsingblätter: Zugegeben, diese Methode ist ungewöhnlich, aber effektiv. Wirsing enthält spezielle Enzyme, die abschwellend und entzündungslindernd wirken. Dementsprechend können Wirsingblätter Schmerzen bei Zahnfleischentzündungen lindern.
- Hochprozentiger Alkohol: Alkohol ist ein Klassiker unter den Zahnschmerzmitteln. Alkohol jenseits der 40 Prozent ist eine gern genommene Erste-Hilfe-Maßnahme, die den Mundraum betäubt und zudem desinfiziert.
Schmerzempfindliche Zähne: Was hilft?
Ein Sonderfall sind schmerzempfindliche Zähne. Hier kommt es durch einen kurzen Einfluss von Zugluft oder süßen, kalten bzw. warmen Speisen zu blitzartigen Schmerzen. Diese sind ebenso schnell vorbei, wie sie erscheinen. Unangenehm sind sie dennoch. Ursache sind meist freiliegende Zahnhälse, abgenutzter Zahnschmelz, Parodontitis oder tiefgreifende Zahnfleischentzündungen. Aber auch hier können Sie mit einigen Tricks Abhilfe schaffen.
- Legen Sie sich eine Zahnbürste mit weichen Borsten zu. Diese greift den Zahnschmelz nicht so stark an, wie eine Bürste mit harten Borsten. Ideal ist zudem eine Bürste mit dichtem Borstenfeld.
- Kaufen Sie eine Zahnpasta, die Fluoride, Kaliumchlorid oder Kaliumnitrat beinhaltet. Diese Stoffe können den Zahn von innen heraus stärken. Zudem bieten sich spezielle „Sensitiv-Zahnpasten“ an. Diese verschließen die Dentinkanälchen und bauen eine natürliche Schutzschicht auf.
- Achten Sie beim Zähneputzen auf die Putztechnik. Vermeiden Sie das „Schrubben“ mit starkem Druck, um den Zahnschmelz zu schonen.
- Vermeiden Sie schmerzauslösende Reize, indem Sie extrem kalte Speisen wie Eis nicht direkt mit den Zähnen in Berührung kommen lassen. Auch Heißes sollten Sie zunächst abkühlen lassen.
Schmerzempfindliche Zähne endgültig loswerden
Endgültig beseitigen lassen sich schmerzempfindliche Zähne häufig nur durch den Zahnarzt. Hier besteht unter anderem die Möglichkeit, freiliegende Zahnhälse mit Fluorid-Lack zu versiegeln. Weisen Ihre Zähne dagegen regelrechte Rillen durch zu starkes Putzen auf, können Sie diese beim Zahnarzt mit modernen Komposit-Materialien versiegeln lassen.
Ferner kann auch ein mikrochirurgischer Eingriff vorgenommen werden, bei dem die Zahnhälse wieder mit Zahnfleisch bedeckt werden. Allerdings werden die Kosten für viele Eingriffe nicht oder zumindest nicht vollständig von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Umso lohnender ist eine gute Zahnzusatzversicherung, die bis zu 100 Prozent der Kosten für die Behandlung schmerzempfindlicher erstattet.