Zähneputzen – Wie lang ist lang genug?
Zähneputzen? Natürlich zwei Mal am Tag für mindestens zwei Minuten. So oder so ähnlich haben es die meisten Menschen gelernt, doch stimmt das wirklich? Reichen zwei Minuten aus und kann man seine Zähne eigentlich auch zu lang putzen? Worauf kommt es wirklich an bei der Zahnreinigung, auf die Dauer oder auf die Qualität?
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Piep piep piep – endlich fertig
Elektrische Zahnbürsten verfügen nicht selten über einen Timer, der nach zwei Minuten piepst. Endlich fertig mit dem Zähneputzen, es hat schon wieder so lange gedauert und war so langweilig. Aber sind die Zähne wirklich sauber oder hat die Maschine das Ende des Reinigungsvorgangs zu früh eingeläutet?
In den meisten Fällen reichen zwei Minuten nicht aus, um eine sorgfältige Zahnhygiene durchzuführen. Denn es kommt nicht nur darauf an, dass die Bürste für zwei Minuten im Mund umherbewegt wird, sondern dass die Zähne tatsächlich nach einem Schema gereinigt werden. Wie viel Zeit ein Mensch dafür braucht, ist individuell verschieden. Für die Morgentoilette gibt es schließlich auch keinen Zeitrahmen, der für Männlein, Weiblein oder Kind allgemein gültig ist.
Einmal am Tag muss gründlich gereinigt werden
Beim Zähneputzen kommt es weniger auf die Zeit oder die Häufigkeit an, sondern auf die Intensität der Reinigung. Wenigstens einmal am Tag sollten die Zähne richtig gründlich geputzt werden, zusätzlich sollte nach jedem großen Essen eine Reinigung erfolgen. Die gefürchteten Zahnlöcher – Karies – entwickeln sich aufgrund von Zahnbelag, der sich durch Speisereste und Bakterien bildet.
Gefahr von Karies verringern
Bis der Belag tatsächlich nachhaltig vorhanden ist, vergehen gut 24 Stunden. Wird er innerhalb dieser Zeit mindestens einmal ordentlich und komplett weggeputzt, verringert sich die Gefahr von Karies. Um erst gar keine größeren Plaques entstehen zu lassen, ist es sinnvoll zusätzlich nach dem Essen kurz zu putzen – hier dürfen es dann auch mal nur zwei Minuten sein.
Mit System zum Erfolg
Mal hier schrubben, mal dort putzen – so sieht bei vielen Menschen die Zahnhygiene aus. Was dabei vergessen wird ist, dass sich Speisereste und Beläge nicht nur auf den gut erreichbaren Kauflächen befinden, sondern auch an den Seiten der Zähne und vor allem in den Zahnzwischenräumen. Gerade die Zwischenräume sind mit einer Zahnbürste und mit der klassischen, wilden Putztechnik kaum zu erreichen.
Mit einem Zahnputzsystem lässt sich eine gründlichere Mundhygiene gewährleisten – dieses System kann man sich einfach selbst erstellen. Es hilft sehr, wenn ein Rhythmus festgelegt wird, beispielsweise beginnt man immer links oben mit der Mundhygiene und arbeitet sich langsam zur rechten Seite vor. Anschließend erfolgt der Unterkiefer und am Ende werden die Zahnzwischenräume entweder mit einer Interdentalbürste oder mit Zahnseide gepflegt. Das hierfür zwei Minuten nicht ausreichend sind, erklärt sich eigentlich von selbst. Nach und nach stellt sich allerdings Routine ein und was zu Beginn fünf Minuten gedauert hat, dauert dann vielleicht nur noch drei oder vier Minuten.
Gut geputzt oder nicht?
Es fühlt sich frisch an im Mund, der Atem riecht nach Minze – also sind die Zähne sauber, oder? Tatsächlich lassen sich Plaques mit bloßem Auge nicht wirklich erkennen. Zwar sieht der Zahnarzt die Beläge, aber dieser schaut ja in der Regel auch nur zwei Mal im Jahr nach.
Um selbst festzustellen, ob die Zähne wirklich sauber sind, können interessierte Personen in der Apotheke Kautabletten kaufen. Werden sie gekaut, färben sich die mit Plaque behafteten Stellen an den Zähnen und es kann genau erkannt werden, wo der Schwachpunkt liegt. Bleiben die Zähne hingegen vollständig weiß, ist die aktuelle Putztechnik perfekt und die Zähne sind ordentlich gereinigt.