Zahn-Implantologie: Was ist heute möglich?

In der heutigen Gesellschaft spielen ein schönes Lächeln und gesunde weiße Zähne eine besondere Rolle. Doch was kann man tun, wenn durch Krankheit oder Unfall eine unansehnliche Zahnlücke entsteht? In solchen Fällen hilft die Implantologie, die in den letzten Jahren herausragende Fortschritte gemacht hat.

Was ist ein Implantat?

Implantate sind Schrauben oder Zylinder, die bei komplettem Verlust des Zahnes mitsamt der Zahnwurzel als künstliche Zahnwurzel dienen. Die meist aus Titan oder Zirkonoxid-Keramik bestehenden Implantate werden nach der Einheilungsphase dann mit einer Zahnkrone oder einer Zahnbrücke versehen.

Zahnärzte bevorzugen heutzutage immer noch die bewährten Materialien wie Titan, weil sie sehr stabil sind und nicht mit dem umliegenden Gewebe reagieren (bioinert sind). Es gibt aber auch schon bioaktive Materialien, die mit dem Kieferknochen verwachsen können. Jedoch haben diese keine optimalen biomechanischen Eigenschaften.

Sofort-Implantation

Normalerweise muss man wochenlang auf sein neues Implantat warten. Ein neuartiges Verfahren ermöglicht die Implantation einer künstlichen Zahnwurzel direkt nach dem Zahnverlust. Man spricht hierbei von einer Sofort-Implantation, wenn die Implantate in einem Zeitraum von bis zu acht Wochen nach Zahnverlust in das noch nicht regenerierte Zahnfach (Alveole) eingesetzt werden.

Sofort-Implantation vs. Sekundäre Implantation

Es wird die primäre Sofort-Implantation (direkt nach dem Zahnverlust) von der Sekundären unterschieden, die erst nach dem Ausheilen des verletzten Gewebes vorgenommen wird. In der Regel wird die sekundäre Sofort-Implantation favorisiert, da hier eine bessere Passgenauigkeit des Implantats gegeben ist und man sicher sein kann, dass die Wunde entzündungsfrei ist.

Kieferknochenaufbau

Für den Einsatz eines Implantats ist genügend Kieferknochenmaterial nötig, um eine sichere Verankerung zu gewährleisten. Hierfür muss der Kieferkamm mindestens 1,5 mm hoch sein. Ist dies bei einem Patienten nicht der Fall, kann heutzutage mit speziellen Verfahren für den Kieferknochenaufbau geholfen werden.

Einige Jahre nach dem Zahnverlust kann es schon zu einem Knochenverlust von über 50 Prozent kommen. Auch das jahrelange Tragen von herausnehmbaren Prothesen kann durch den ständigen Druck auf den Kieferknochen zu einem solchen Verlust führen. In diesen Fällen muss der Zahnarzt den Kieferknochen aufbauen, bevor ein Zahnimplantat gesetzt werden kann.

Kieferknochenaufbau

Hierfür werden in der Regel synthetische Knochenersatzmaterialien aus Calciumcarbonat, Tricalciumphosphat, Hydroxylapatit oder Bioglass verwendet. Eine weitere Möglichkeit ist, das Material aus dem eigenen Knochen (Kinn, Rippe, Schienbein) zu transplantieren. Noch recht neu ist die Verwendung von sogenannten „Bone Chips“, also biotechnologisch hergestellten eigenen Knochenzellen.