Zahnschmuck – Was muss ich beachten?
Zahnschmuck ist eine spannende Möglichkeit, das Lächeln zu verschönern. Unter dem Begriff werden verschiedene Arten von Schmuck zusammengefasst, wobei insbesondere Twinkles, Dazzlers, Tattoos oder Grills zur Anwendung kommen. Wie sich ein Zahnschmuck auftragen lässt, was mögliche Nebenwirkungen sind und was Schmuckträger bei der Pflege ihrer Zähne beachten sollten, erklären wir in unserem kleinen Ratgeber rund um das Thema Zahnschmuck.
Bildquelle: Adobe Stock / iggyphoto
Die unterschiedlichen Arten von Zahnschmuck
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Zähne mit Schmuck zu verschönern. Unterschiedliche Accessoires sorgen auf kreative Weise für ein interessanteres Lächeln. Von funkelnden Kristallen bis hin zu kurzlebigen Tattoos gibt es viele Möglichkeiten, die Zähne zu schmücken. Je nach Geschmack und Vorliebe wählt der Schmuckträger den Zahn seiner Wahl und verschönert ihn mit einem Accessoire.
Zahntätowierung: Im Gegensatz zur Tätowierung unter der Haut ist die Zahntätowierung eine kurzfristige Zahnverschönerung. Ein kleines buntes Bild wird auf den Zahn aufgebracht, wobei der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Die Folie ist selbstklebend und löst sich bei regelmäßigem Zähneputzen nach einigen Tagen von selbst auf. Zwar existieren keine genauen Daten für die Dentaltätowierung, jedoch hat eine Umfrage ergeben, dass Tätowierungen am Körper insbesondere bei den 20- bis 29-Jährigen sehr beliebt sind (siehe Grafik).
Dazzler: Ein Dazzler ist eine Verzierung aus Goldfolie, die verschiedenste Formen und Muster nachbildet. Das Fachpersonal in der Zahnarztpraxis bringt die Folie mit einer Ätztechnik auf, welche zahnmedizinisch unbedenklich ist. Die Haltbarkeit ist dauerhaft, das Schmuckstück lässt sich auf Wunsch leicht entfernen.
Twinkles: Feine Halbreliefs aus Gelb- oder Weißgold auf dem Zahn nennt man Twinkles. Sie lassen sich zusätzlich mit einem Kristall oder Diamant verschönen. Die Befestigung auf dem Zahn erfolgt mit Dentalkleber und kann auf Wunsch wieder entfernt werden.
Grills: Grills finden vor allem in der US-amerikanischen Hip-Hop-Szene Verwendung. Dieser extravagante Zahnschmuck erinnert an einen Mundschutz aus dem Sportbereich. Er besteht aus Gold, Silber oder Platin und wird über die Zähne gezogen.
Skyces: Skyces sind kleine Diamanten oder Kristalle, die ohne Metallfassung auskommen. Die Schmucksteine glitzern bei Lichteinfall und gelten als sehr dezent. Sie weisen einen Durchmesser von etwa 1,8 bis 2,6 mm auf.
Sonderform Veneers und Lumineers
Während Zahnschmuck bei einem intakten Zahn eine rein optische Verschönerung darstellt, können andere Formen des Zahnschmucks aus ästhetischen Gründen mehr oder weniger notwendig sein. Dies ist dann der Fall, wenn ein vorhandener Zahn unansehnlich geworden ist, weil er Flecken aufweist, abgestorben oder stark von Karies befallen ist. In solchen Fällen hilft die moderne Zahntechnik mit Veneers und Lumineers. Diese werden auf den unansehnlichen Zahn aufgebracht und verdecken ihn dauerhaft.
Den Zahnschmuck aufbringen
Das Anbringen von Twinkles oder Skyces am Zahn ist keine große Herausforderung, sollte aber dennoch das Fachpersonal in der Zahnarztpraxis durchführen. Der Eingriff dauert etwa 15 Minuten und ist völlig schmerzfrei.
Zunächst erfolgt eine professionelle Zahnreinigung des betroffenen Zahnes und der angrenzenden Zahnzwischenräume. Anschließend trägt der Zahnarzt eine Fluoridschicht auf die betroffene Stelle auf, um sie vor Karies zu schützen. Der nächste Schritt ist die Behandlung des Zahns mit einer Säure, die die Oberfläche aufraut, den Zahnschmelz aber nicht weiter angreift. Sind die Vorbereitungen wie beschrieben abgeschlossen, bringt der Zahnarzt den Zahnschmuck mit einem dualhärtenden Komposit, dem so genannten Bracketkleber, an. Abschließend erfolgt das Härten aller Komponenten mit einer speziellen UV-Lampe.
Diese Anleitung bezieht sich auf den klassischen Zahnschmuck über Accessoires. Ist ein Zahntattoo gewünscht, kann dieses ohne weitere Vorbereitung selbst angebracht werden. Die Herstellung eines Grills hingegen ist teuer und aufwändig. Hierfür ist der Besuch eines Zahntechnikers notwendig.
Zahnschmuck selbst aufbringen
Es ist möglich, Twinkles und Skyces selbst am Zahn anzubringen, jedoch bringt dies mehr Nach- als Vorteile mit sich. Bei der Anwendung zuhause fehlt der Zugriff auf professionelle Kleber. Außerdem ist es nicht möglich, die Zahnoberfläche vorab anzurauen. Aus diesen Gründen kürzt sich die Haltedauer der Steine und Accessoires deutlich ein. Zudem kann es vorkommen, dass die selbst gewählten Kleber den Zahnschmelz oder das Zahnfleisch angreifen und für Verletzungen sorgen
Gesonderte Pflege des Zahnschmucks
Zahnschmuck stellt eine zusätzliche Oberfläche auf dem Zahn dar, die einer besonderen Pflege bedarf. In den Ecken und Kanten der Steine siedeln sich viel leichter Bakterien an, was eine regelmäßige Reinigung erforderlich macht.
Wer Zahnschmuck trägt, sollte ihn also beim Zähneputzen intensiver betrachten und pflegen. Außerdem ist eine professionelle Zahnreinigung unbedingt zu empfehlen, bei der das Fachpersonal in der Praxis einen geschulten Blick auf den Bereich um den Zahnschmuck werfen kann.
Ansonsten lässt sich mit Twinkles und Dazzlers normal leben. Schmuckträger müssen keine Einschränkungen beim Essen, Trinken oder Sprechen befürchten. In der Anfangsphase kann es zu einem Fremdkörpergefühl im Mund kommen, welches aber schnell verschwindet.
Haltedauer des Zahnschmucks
Das Anbringen und Tragen von Zahnschmuck ist keine Entscheidung fürs Leben. Ist eine kurzzeitige Verschönerung gewünscht, so eignet sich am ehesten die Tätowierung. Diese verblasst durch regelmäßiges Zähneputzen nach einigen Tagen von selbst. Anders sieht es bei Twinkles, Skyces und Dazzlers aus. Diese Steinchen verbleiben mehrere Monate bis Jahre auf dem Zahn, bevor sie abfallen. Wichtig zu erwähnen ist, dass sich jeglicher Zahnschmuck auf Wunsch direkt und rückstandslos wieder entfernen lässt.
Probleme und Nachteile von Zahnschmuck
Auch wenn Zahnschmuck kaum Einschränkungen mit sich bringt, kann es bei manchen Menschen zu Komplikationen kommen, die wir an dieser Stelle nicht verschweigen wollen. Bei Auffälligkeiten der Zahnstruktur sollte generell auf das Tragen von Schmuck verzichtet werden, da sonst die Risiken zu hoch sind. Folgende Kontraindikatoren sprechen gegen Zahnschmuck:
- Allergien gegen Komposite
- Chronische Zahnfleischentzündung
- Bestehende Parodontose
- Bestehende Karies
- Mangelnde Mundhygiene
- Offene Wunden im Mund
Wenn der Schmuck am Zahn befestigt ist, besteht immer das Risiko kleinerer Nebenwirkungen. Sie sind sehr selten, sollten aber bei der Entscheidung für oder gegen Zahnschmuck berücksichtigt werden:
– Abplatzen des Zahnschmelzes: Es kann vorkommen, dass sich der Zahnschmuck löst und der Schmuckträger unmittelbar danach auf den Stein oder das Metall beißt. Dabei kann Zahnschmelz abplatzen.
– Zahnfleischentzündung: Liegt der Zahnschmuck sehr nahe am Zahnfleisch und wird keine ausreichende Mundhygiene betrieben, kann sich Zahnbelag bilden, der zu einer Entzündung des Zahnfleisches führen kann.
– Randkaries: Durch die Erhebung auf der Zahnoberfläche ist das Zähneputzen nur eingeschränkt möglich. Es besteht ein erhöhtes Kariesrisiko.
– Einatmen oder Verschlucken: Löst sich der Zahnschmuck, kann er verschluckt werden, was in der Regel keine Folgen hat. Im ungünstigsten Fall gelangen die Steine oder Metalle in die Luftröhre und lassen sich nur durch eine Bronchoskopie entfernen.
Kosten für Zahnschmuck
Die Kosten für Zahnschmuck können je nach Material sehr unterschiedlich sein. Die Zahnarztpraxis berechnet zwischen 40 und 100 Euro für das Anbringen der Standardverfahren. Die Kosten für den gesamten Schmuck sind sehr unterschiedlich. Nichtedelsteine kosten etwa 20 Euro, während Zahnschmuck aus Gold oder Platin auch mehrere tausend Euro kosten kann.